Ausgabe 1 (11/2013)

 

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser des POI-Newsletters,

seit nunmehr 3 Jahren finden sich unter dem Dach des Peter-Ostwald-Institutes für Musikergesundheit Angebote, die der Abwendung von Erkrankung und dem allgemeinen Wohlergehen von Lernenden und Lehrenden unserer Hochschule dienen. Was nicht heißt, dass es zu früheren Zeiten keine Angebote zur Prävention an unserer Hochschule gab. Diese waren aber zumeist mehr oder weniger diskret auf einzelne Fachbereiche verteilt. 

Mit der Institutsgründung konnte die Hochschule auch nach außen hin deutlich machen, dass Sie bei der Ausbildung von künstlerischer Exzellenz das Wohlergehen des Einzelnen nicht aus den Augen verliert, denn angehende Musikerinnen und Musiker, Tänzer, Pädagogen etc. bewältigen in ihrem Berufsalltag nicht nur künstlerische Herausforderungen. Mit diesem Beruf verbunden sind ebenfalls strukturelle Themen eines besonderen Lebensrhythmus, Unsicherheiten beruflicher Perspektive, ein steigender Konkurrenzdruck auf einem schon seit Jahrzehnten globalisierten Markt und der Trend einer immer weiter fortschreitenden Ökonomisierung, auch in der Kunst. Das verlangt den Berufseinsteigern neben ihrer technischen und künstlerischen Expertise ein Höchstmass psychischer, physischer und sozialer Stabilität ab!

Diese ganzheitliche Sichtweise des Menschen prägt auch den interdisziplinären Charakter der Lehrangebote des Peter-Ostwald-Institutes. Lesen Sie in dieser Ausgabe unseres Newsletters, wie Coaching pädagogische Prozesse unterstützen kann, wie körperorientierte Verfahren den Übealltag befruchten können und was sich hinter dem Begriff TaKeTiNa verbirgt.

Interdisziplinarität ist auch der Motor der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin, die in Kooperation mit unserer Hochschule am 29. und 30. November im Konzertsaal stattfinden wird (Teilnehmende werden mit einem Credit im Bereich Professionalisierung belohnt). Unter der Überschrift: „Musik lernen, Musik machen – mit Herz und Verstand!“ kommen Pädagogen, Musikpädagogen, ausübende Künstlerinnen und Künstler und Neurowissenschaftler darüber ins Gespräch, was denn günstige Vorrausetzungen sind, um nachhaltig, effizient und angstfrei Musik zu (er-)lernen. Nähere Informationen hierzu finden Sie ebenfalls in diesem Newsletter. Sie alle sind herzlich eingeladen.

Nun viel Spaß bei der Lektüre und eine schöne Winterzeit!

Für das POI-Team
Ihr/Euer 

Peer Abilgaard
Embodiment, Stimmphysiologie, Mentales Training, Sprechstunde für Musikermedizin
Peer.Abilgaard(at)hfmt-koeln(dot)de

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Coaching-Angebot an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal

Elke Dommisch

"Erfolg in Schulen und Studium ist weder Zufall, noch Schicksal, sondern Know-how des Wissenserwerbs und der Wissensanwendung! Erfolg ist aber auch eine Frage von Entscheidungssicherheit, Motivation, Lern- und Lebensfreude, Selbstwertschätzung, des inneren Wohlbefindens ohne Zweifel und Ängste" (1).

Die erwähnten psychosozialen Aspekte spielen in einem Musikstudium eine besonders große Rolle, da sich beim Musizieren die mental-emotionale Verfassung des Spielers bzw. Sängers häufig massiv auf dessen sensomotorische Fähigkeiten wie auch auf seine Ausdrucksfähigkeit auswirkt. Oft ergeben sich im Studium daher Probleme (unabhängig davon, wodurch sie entstanden sind), die davon Betroffene beim Musizieren stören, verunsichern oder sogar „aus der Bahn werfen“ können.

Konflikte/Probleme

Ein Teil der Probleme entsteht durch den Status-Wechsel vom Schüler zum Studierenden und den damit verbundenen persönlichen Umwälzungen, Startschwierigkeiten oder persönlichen Integrationshindernissen. Andere Schwierigkeiten ergeben sich durch die Wahl des richtigen Studien-Schwerpunkts: klassisches Studium oder doch lieber Jazz; eine künstlerische oder/und eine pädagogische Ausbildung; "nur" ein künstlerisches Musikstudium oder zusätzlich auch ein wissenschaftliches Studium. Als belastend werden manchmal die sozialen Beziehungen zu bestimmten Lehrern oder Kommilitonen empfunden.
Innere Konflikte spielen eine Rolle, wie z.B. die mangelnde Motivation zu üben, die Entscheidung, eventuell einen Lehrer- bzw. Hochschulwechsel vorzunehmen bis hin zur Bewältigung von persönlichen Schicksalsschlägen während des Studiums (z.B. Tod eines Elternteils). Aber vor allem sind natürlich die musikausbildungs- spezifischen Fragen von Bedeutung: Wie gehe ich mit Auftrittsangst bzw. Bewertungsangst um, wie kann ich mich emotional-mental auf eine Aufnahmeprüfung / einen Wettbewerb / ein Probespiel vorbereiten? Wie kann ich das misslungene Konzert / Probespiel verarbeiten und daraus lernen? 

Wo gibt es Musikercoaching?

Nur an wenigen deutschen Musikhochschulen existiert die Möglichkeit eines institutionalisierten Coaching-Angebotes, das allen Studierenden offen steht und von dem sie Hilfe und Unterstützung in den oben beschriebenen Situationen erhalten können. An manchen Hochschulen (wie auch an Universitäten) gibt es dieses Angebot als Bestandteil eines Mentoring-Programmes. Dieses steht in der Regel aber nur besonders ambitionierten, fortgeschrittenen oder begabten Studierenden wie z.B. DoktorandInnen zur Verfügung. Die entsprechenden Angebote findet man entweder in den Carreer-Centern einzelner Musikhochschulen oder z.B. im Orchester-Zentrum NRW. In den Akademien der großen Orchester, wie z.B. in der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker gehören Coaching-Angebote zur selbstverständlichen Versorgung der Studierenden.
Der Arbeitsmarkt für Musiker hat sich in den letzten Jahren in Deutschland stark verändert, so dass der Druck besonders auf diejenigen, die in ein Orchester oder an eine Bühne wollen, immer größer geworden ist. Auch die starke inhaltliche Reglementierung und die enge zeitliche Strukturierung der Bachelor- und Masterstudiengänge belasten die Studierenden zusätzlich. Daher gehört zu einer zeitgemäßen Ausbildung ein Angebot zur psycho-sozialen Unterstützung der Studierenden. Besonders auch für eine Wettbewerbs- oder Probespielvorbereitung ist der Musiker-Coach der geeignete Fachmann.

Musikercoaching am Standort Wuppertal

Am Standort Wuppertal existiert seit 2010 ein Ergänzungsangebot, das allen Studierenden der Hochschule offen steht. Die Bedürfnisse der einzelnen Personen entscheiden darüber, welche Dauer das Coaching in Anspruch nimmt. Dazu vier Beispiele:

  1. Eine Studierende mit einem erfolgreich abgeschlossenem künstlerischen Bachelor-Studium und einer erfolgreich bestandenen Master-Aufnahmeprüfung an einer anderen Hochschule hat bereits vor Beendigung ihres ersten Studiums eine feste Stelle als Musikpädagogin an einer Musikschule bekommen. Gegenstand des Beratungsgesprächs war die Problematik, die zukünftige Berufstätigkeit mit einem Weiterstudium an einem weiter entfernten Ort zu koordinieren oder sich nur für eine Option zu entscheiden. Nach Abwägen der Vor- und Nachteile der Entscheidungsvarianten fand die Studierende zu einer für sie im Moment adäquaten Lösung. Sie entschied sich für die Musiklehrer-Laufbahn.
  2. Ein Studienanfänger entwickelte in seinem ersten Semester, eine für ihn bis dahin nicht gekannte Unlust zu üben. An seiner Musikschule wurde er von einem Lehrer unterrichtet, der an dieser Schule als extrem streng angesehen war und deswegen häufig Gegenstand von Kritik und übler Nachrede war. Um seinem Lehrer den Rücken zu stärken und dessen Ruf zu verteidigen, übte der Schüler besonders engagiert und hatte dadurch bei Wettbewerben herausragende Erfolge. Im Gespräch wurde dem Studenten deutlich, dass er in seiner Musikschulausbildung vor allem für seinen Hauptfachlehrer geübt hatte. Diese extrinsische Motivation entfiel im Hochschulstudium.
  3. Eine Sopranistin hatte im Studium plötzlich mit Stimmproblemen in der Höhe zu kämpfen. Im Gespräch stellte sich heraus, dass sie ein sehr gutes Abitur abgelegt hatte und sie auch überlegt hatte, ein naturwissenschaftliches Studium zu absolvieren. Sie entschied sich für das Musikstudium. In der Zeit der stimmlichen Krise, wurde sie unsicher, ob sie die richtige Studienwahl getroffen hatte. Diese Desorientierung wurde durch ihre Familie verschärft, die in dem Musikberuf eine weniger sichere Lebensgrundlage sah. Durch das Coaching wurde ihr erneut bewusst und spürbar wie gerne sie sang und wie wichtig ihr diese Ausbildung war. Durch diese Klarheit wurde sie stimmlich wieder sicherer und sie errang daraufhin einen guten Platz bei einem Gesangwettbewerb. Sie schloss das Bachelorstudium mit der Note 1 ab. Inzwischen ist sie an einer Universität eingeschrieben und hat in derselben Stadt einen Stückvertrag an der dortigen Oper erhalten.
  4. Eine Gesangstudierende im ersten Semester steht vor ihrem ersten öffentlichen Auftritt. Sie entwickelt eine bisher nicht gekannte Auftrittsangst, da bei diesem Anlass auch schauspielerische Qualitäten von ihr gefordert werden. Dies ist für sie deshalb besonders belastend, da sie vor dem Musikstudium bereits ein Schauspielstudium absolviert hat und auf Grund dessen eine extrem hohe Erwartungshaltung von Seiten ihres Professors und ihrer Kommilitonen empfindet. Dieser Druck wirkt sich in den Proben bereits negativ aus. Im Coaching wurden diese belastenden Empfindungen aufgearbeitet, so dass ihr erster Auftritt zu einem Erfolg wurde.

An diesen Beispielen wird deutlich, daß ein Angebot für Studierende sehr unterschiedliche Inhalte und unterschiedliche Zielrichtungen haben kann. Dabei steht jeweils die Fragestellung der Studierenden im Vordergrund und der Coach wählt die passende Form der Unterstützung, orientiert an der Zielsetzung des Studenten. Eine solche Klärung der aufgezeigten Probleme hilft, gute Studienergebnisse zu sichern, verhindert Studienabbrüche und verbessert auch das "Betriebsklima" an der Hochschule.

Ausbildung und Kompetenzen eines Musiker-Coaches

Ein Musikercoach ist in zweifacher Weise kompetent: er hat in der Regel ein Musikstudium absolviert und er ist psychotherapeutisch ausgebildet bzw. hat eine Coachingausbildung absolviert. Für das Coaching von Musikstudierenden ist es von großem Vorteil, wenn der Coach sowohl mit der Ausbildungssituation an Musik- und Musikhochschulen, als auch mit der späteren Berufspraxis vertraut ist, da ein Großteil der geschilderten Probleme sehr spezifisch berufsbezogen sind.

Aufgaben und Vorgehensweise eines Coachs für Musikstudierende sind vielfältig: er führt das Gespräch so, dass der Klient („Coachee“) die Ursache für eine erlebte Problematik erkennt, fähig ist, neue Perspektiven einzunehmen und daraus neue Ziele abzuleiten, die dann zu einer tragfähigen Lösung führen. Er unterstützt den Musiker darin, seine eigenen Ressourcen und Fähigkeiten zu erkennen und anzuerkennen, um damit sein Selbstwertgefühl, wie auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit zu stärken. Nicht selten ist der Coach bei einem schwelenden zwischenmenschlichen Konflikt über einen längeren Zeitraum Gesprächspartner, um dem Studierenden behilflich zu sein, seine Gedanken zu ordnen und emotionale Distanz zu der Thematik zu erlangen. Ein wichtiges Ziel des Coachingangebotes ist es, den Studierenden Grundlagen und Methoden des emotionalen Selbstmanagements zu vermitteln, die sie zu einem autarken lösungsorientierten Handeln befähigen.

(1) Franz Sedlak, Psychologie und Psychotherapie in Schule und Studium, Wien / New York, 2007 

Elke Dommisch
Alexandertechnik, Mentales Training, Auftritts- Coaching, Bühnenpräsenztraining
elkedommisch(at)gmx(dot)de

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Erfahrungen von Musikstudierenden mit Alexandertechnik

Katrin Schmitt

„Durch die Alexandertechnik habe ich wieder mehr Möglichkeiten, ohne Anstrengungen Mandoline und Gitarre zu spielen. Vorher traten bereits nach wenigen Minuten ernste Probleme in Form von Verspannungen und Schmerzen auf. Das Wissen über die Chance, den Körper ohne Kraft der Bewegungsmuskeln stabil halten zu können, bringt die notwendige Freiheit und Kraft zum Musizieren. Nach der anfänglichen Skepsis gegenüber der AT bin ich sehr begeistert von den neuen Möglichkeiten.“
(Adrian Karperien, Mandoline, 2. Sem.)

„Die Arbeit im Fach AT hat mich als Musiker, aber auch im Alltag bedeutend weitergebracht. Ihre Wirkung auf mich ist so groß, dass ich diese Arbeit über das Studium hinaus verfolgen werde.“
(Ferdinand Junghänel, Gesang, 8. Sem.)

„Für mich ist Alexandertechnik sehr wichtig in meinem Alltag als Studentin und Musikerin. Sie hilft mir, mich als Person besser kennenzulernen und meine Absichten konkret werden zu lassen. Darauf möchte ich nicht verzichten!“
(Ulrike Münch, Cello, 6. Sem.)

Katrin Schmitt
Alexandertechnik
info(at)at-skills(dot)de

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Ergebnisse der TaKeTiNa-Rhythmusforschung

Reinhard Flatischler (Vermittlung: Christoph Barth)

Was ist TaKeTiNa

TaKeTiNa ist eine der effektivsten Lernmethoden unserer Zeit. Es aktiviert menschliches und musikalisches Potential durch einen sinnlichen musikalischen Prozess. TaKeTiNa vermittelt Rhythmus, wie der Mensch ihn von Natur aus am besten erfassen und lernen kann: Es führt direkt zur körperlichen Erfahrung rhythmischer Urbewegungen und zu den rhythmischen Grundbausteinen, auf der jede Musik der Welt aufbaut. Der Körper ist das Musikinstrument, die Begegnung mit Rhythmus ist daher entsprechend direkt und intensiv. 

TaKeTiNa bewirkt im musikalischen Bereich 

  • „Groove“ und „Flow“
  • profunde rhythmische Orientierungsfähigkeit
  • das Kennenlernen universeller rhythmischer Bausteine
  • die Grundlagen für Improvisation und Komposition
  • rhythmische Kompetenz

TaKeTiNa bewirkt im Alltag

  • Tiefenentspannung des Nervensystems
  • Präsenz und innere Stille
  • die Fähigkeit, sich über lange Zeit mühelos fokussieren zu können
  • einen kreativen und effektiven Umgang mit Chaosphasen•das Auflösen der Angst, einen Fehler zu machen
  • die Kunst der vielschichtigen Wahrnehmung

Forschungsergebnisse

Langzeitmessung der Herzrhythmusvariabilität (HRV) durch TaKeTiNa

Die medizinische Grundlagenforschung kann seit ca. 10 Jahren auf molekularer Ebene nachweisen, dass die in fatalen Kaskaden verlaufenden Krankheitsprozesse nur im Erholungszustand durchbrochen werden können. Auch körpereigene Reparaturvorgänge finden - molekularbiologisch bis ins kleinste Glied bewiesen - nur in diesen Entspannungsphasen statt. Diese medizinische „Evidence“ spiegelt das Jahrtausende alte - in allen medizinischen Traditionen angewandte - Wissen sämtlicher menschlicher Kulturen über Gesundung wider.Gleichzeitig ist sich die „Schulmedizin“ der Tatsache bewusst, dass durch Medikamente ein natürliches Ausmaß an Entspannung nur sehr eingeschränkt erzielbar ist. Der Zugang zum autonomen Nervensystem, also der Weg in die Synchronisation des Erholungszustandes, ist aber sehr wohl mit nicht-pharmakologischen Methoden wie Musik, Hypnose, Meditation und - wie es sich in der Untersuchung zeigt - auch mit TaKeTiNa möglich. Der medizinische Beweis unterschiedlichster vegetativer Zustände vom stress- oder krankheitsbedingten Chaos bis hin zur erfolgreichen Re-Synchronisation konnte durch die Methode der Herzratenvariabilität (HRV) erbracht werden:

Das HRV-Spektrogramm zeigt in den grünen Ellipsen einen dominanten 10-Sekunden-Rhythmus der Herzratenvariabilität - ein Hinweis für mental-emotionale Fokussierung. Die hohe Intensität der Detektionen bei gleichzeitigen Hinweisen auf tiefe Entspannung trotz relativ hoher Pulswerte beobachtet man überaus selten.Der TaKeTiNa Prozess (grüne Ellipsen) bewirkt in den Pausen einen deutlichen reaktiven Pulsabfall (Pfeile nach unten in der unteren Grafik) bei gleichzeitigem „Hochflammen“ der HRV. Dies gilt als Beweis für einen – wiederum in ihrem Ausmaß selten zu beobachtende – Entspannungszustand. Im Klartext bedeutet dies: Es findet eine Gesundheitsförderung auf direkter physiologischer Ebene statt. Die Messungen zeigen eindeutig, dass TaKeTiNa wiederholt und vorhersehbar ideale Zustände für das Nervensystem und für die Körperrhythmik hervorrufen kann. 

QEEG-Pilotstudie über Veränderungen der bioelektrischen Hirnaktivität durch TaKeTiNa

Mit dem Ziel, die erstaunlichen Erfolge von TaKeTiNa gerade bei therapierefraktären chronischen Schmerzsyndromen näher zu untersuchen, wurden im Sommer 2010 Teilnehmer an einer entsprechenden Schulungsmaßnahme im TaKeTiNa Institut Wien begleitet, die neurophysiologisch messbaren Korrelate ihrer Großhirnaktivität mittels Mehrkanalelektrodenableitungen während verschiedenen Übungen aufgezeichnet und anschließend mittels quantitativer Analyseverfahren off-line analysiert.Tatsächlich gelang es mit diesem Verfahren nicht nur, bei den untersuchten Teilnehmern die Chaos-Phasen des „aus dem Rhythmusfallens“ elektro-enzephalographisch eindeutig zu entdecken, sondern auch die von anfänglicher Frustration ob des Herausfallens aus der Rhythmus-Reise geprägten Abschnitte bis hin zu den Abschnitten mit vollkommenen Entspannungszuständen darzustellen. Zusätzlich zeigte sich auch, dass durch die Erlebnisse während der Rhythmus-Reisen ein autonomer Lernprozess in Gang gesetzt werden konnte, der dazu führte, dass die Teilnehmer die während der eigentlichen Übungsphase unbewusst erlernten Entspannungstechniken in ihr alltägliches Verhaltensrepertoire integrieren und es gezielt – z.B. während der abschließenden Kontrolluntersuchung – zum Einsatz bringen konnten.Damit gelang es erstmalig mittels moderner Mess- und Computerverfahren objektive Beweise für TaKeTiNa induzierte neurophysiologische Veränderungen der Großhirnaktivität zu finden.

Abbildung:

Darstellung der energetischen Rhythmik des QEEG-Makroindikators vor, während und nach einer knapp 90-minütigen TaKeTiNa Rhythmus-Reise. Zu sehen ist die nur unzureichende Entspannung während der Ruhephase vor der eigentlichen Übung (charakterisiert durch die deutlichen Rottöne), die deutliche Anspannung/Aktivität während der polyrhythmischen Rhythmus-Reise (kräftige Rottöne), die vier plötzlich eintretenden und mit dem „aus dem Rhythmus fallen“ assoziierten (Tiefen-) Entspannungsphasen (blockartige Blau-/Grünphasen), sowie die Entspannung während der abschließenden Ruhephase (deutlich geringere Rot-/Gelbfärbung im Vergleich zur Ausgangssituation). 

Christoph Barth
Taketina- Rhythmuspädagogik
info(at)rhythmuskreis(dot)de

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12. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin e.V. (DGfMM) an der Hochschule für Musik und Tanz Köln 

Musik lernen, Musik machen - mit Herz und Verstand!Neurowissenschaften und Pädagogik im Dialog

Termin: 29.11. - 30.11.2013Tagungsort: Hochschule für Musik und Tanz Köln, Unter Krahnenbäumen 87, D-50668 KölnVeranstalter: Hochschule für Musik und Tanz Köln (Peter-Ostwald-Institut für Musikergesundheit) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin e.V. (DGfMM)

Die DGfMM, als interdisziplinäre Fachgesellschaft für Musikschaffende, Pädagogen, Therapeuten und Ärzte, verfolgt das Ziel, die gesundheitliche Situation von Musikerinnen und Musikern zu verbessern. Anlässlich der diesjährigen Tagung widmet sich die DGfMM der Frage, unter welchen Bedingungen das Erlernen von Musik besonders günstig gelingen kann. Der Begriff der Ressourcenorientierung hat in den letzten Jahren vermehrt Einzug in die Behandlung von psychischen und körperlichen Störungen gehalten und viele Hilfesuchende auch aus dem Bereich der "Performing Arts" profitieren hiervon. Ein wichtiger Anstoß für diesen Paradigmenwechsel ging von der Pädagogik aus, wo eine Grundhaltung des "Stärkens von Stärken, damit Schwächen schwächer werden" in vielen Bereichen schon seit Jahrzehnten etabliert ist. Umgekehrt profitieren viele Lehrende von den Erkenntnissen der Neurowissenschaften, die in jüngster Zeit immer differenziertere Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zutage förderten und Konzepte zu Didaktik, Lernerfolg und Motivation eindrucksvoll naturwissenschaftlich fundieren konnten.

In den Hauptvorträgen kommen Forscher und Praktiker aus den genannten Bereichen zu Wort. In einer abschließenden Podiumsrunde berichten prominente Künstlerinnen und Künstler über besonders erfolgreiche Begegnungen mit Lehrerinnen und Lehrern, die ihre künstlerische Biographie entscheidend geprägt haben.

Wissenschaftliche Leitung

  • Prof. Dr. med. Peer Abilgaard
  • Prof. Margareta Hürholz
  • Dr. med. Martin Fendel

Registrierung

Die Teilnahme an der Jahrestagung 2013 ist für Mitglieder der DGfMM, sowie Lernende, Lehrende der Hochschule für Musik und Tanz Köln kostenfrei. Für alle anderen Teilnehmer beträgt die Teilnahmegebühr € 50/2Tage (Studierende € 20/2 Tage). Die Registrierung für nur einen Tag ist möglich (€40 regulär, für Studierende € 15).

Was muss ich tun, um mich anzumelden?

1. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Frau Verena Ahlborn ist wie folgt zu erreichen:

Bitte geben Sie an, ob Sie beide Tage oder nur einen Tag buchen und ob Sie an einem der beiden Foren teilnehmen möchten.

2. Überweisen Sie dann bitte Ihre Teilnahmegebühr an folgende Bankverbindung:

Konto: 643432609
BLZ: 50010060
IBAN: DE97 5001 0060 0643 4326 09
BIC: PBNKDEFF
Verwendungszweck: Symposium 2013 Vorname und Nachname

Eine Zertifizierung als ärztliche Fortbildung (CME-Punkte) ist bei der Ärztekammer Nordrhein beantragt.

Zusätzliche Informationen auch unter

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POI-Angebot

Hier noch einmal das Angebot des POI. Ihr seid herzlich willkommen verschiedenes auszuprobieren, damit ihr die Methode findet, die zu euch passt.

Köln 

  • Embodiment, Prof. Dr. Peer Abilgaard / Dr.Martin Fendel
    Sprechstunde für Musikermedizin, n.v. Prof. Dr. Peer Abilgaard / Dr. Martin Fendel
  • Stimmphysiologie, Prof. Dr. Peer Abilgaard
  • Mentales Training, Prof. Dr. Peer Abilgaard
  • Alexandertechnik, Sabine Fues
  • Alexandertechnik, Dorte Bryndum
  • Yoga für Musiker, Christoph Barth
  • Atem und Musiker Wahrnehmungsübungen, Prof. Margareta Hürholz
  • Dispokinesis Blockseminar, Angelika Stockmann
  • Franklin-Methode, Hanna Keßeler
  • Taketina – Rhythmuspädagogik, Blocktermin Christoph Barth
  • Bühnencoaching für Dirigenten, Theo Strauch

Aachen

  • Embodiment, Hanna Keßeler / Dr. Martin Fendel
    Sprechstunde für Musikermedizin, n.v. Prof. Dr. Peer Abilgaard / Dr. Martin Fendel
  • Alexandertechnik, Sebastian Schärr
  • Vorsingtraining für Sänger-/innen, Hanna Keßeler / Prof. Gabriele Rech
  • Tanz-/Körpertraining für Sänger-/innen, Hanna Keßeler
  • Franklin-Methode, Hanna Keßeler

Wuppertal

  • Mentales Training, Elke Dommisch
    Sprechstunde für Musikermedizin, n.v. Prof. Dr. Peer Abilgaard / Dr. Martin Fendel
  • Alexandertechnik, Elke Dommisch
  • Alexandertechnik, Katrin Schmitt
  • Bühnenpräsenztraining, Elke Dommisch
  • Auftritts-Coaching, n.V. Elke Dommisch

Das Angebot auch als Downloaddatei.

Für die Inhalte der Artikel sind ausschließlich die Autoren zuständig. Ohne die Zustimmung der Autoren dürfen keine Artikel oder Ausschnitte aus Artikeln veröffentlicht werden.

Redaktion

Prof. Dr. Peer Abilgaard
Dr. Martin Fendel
Anne Heffner

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